Demokratie in Gefahr
Künstliche Intelligenz sei eine Gefahr für unser Demokratie. Das ist schnell gesagt in Zeiten, in denen es anders als in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts weder im Parlament noch außerhalb davon eine relevante Opposition gibt, die sich in offener Gegnerschaft zur Demokratie befindet. Es klingt wunderschön dramatisch, das Argument dahinter ist allerdings recht merkwürdig: Mit künstlicher Intelligenz würden in Massen wahrheitswidrige Texte, Bilder und Videos erzeugt werden, die es unmöglich machten, zwischen menschen- und maschinengeschaffen, zwischen wahr und Fake zu unterscheiden. Man könne folglich in der Zukunft Informationen nicht mehr trauen. Informationen aus dem Internet.
Wirklich? Man weiß nicht, ob man denen, die so argumentieren, die Naivität neiden oder ob man verzweifeln soll. Jeder weiß doch, dass man Informationen aus dem Internet nicht trauen kann, heute schon und seit Anbeginn der Zeiten. Wer daran zweifelt, dem sei die Nutzung von Twitter oder von Facebook empfohlen. Durch künstliche Intelligenz ändert sich daran schlicht und einfach gar nichts. Man kann Informationen aus dem Internet weiterhin nicht trauen.